Eugen Kotte

Königsweg oder Irrweg? Ein Vierteljahrhundert Neue Kulturwissenschaft(en) in Deutschland

Bericht von der Tagung »Kulturwissenschaft(en): Bilanz und Perspektiven« an der Universität Vechta, 06.–08.11.2015, veranstaltet durch Prof. Dr. Eugen Kotte (Didaktik der Geschichte/Neuere und Neueste Geschichte).

Bereits in den 1960er und 1970er Jahren wurde – insbesondere in den USA, in Frankreich und in Großbritannien – die Beschäftigung mit Kultur als menschliches Handeln unter Zentralisierung der Vermittlungs-, Erfahrungs- und Wahrnehmungsaspekte in der Alltagswelt in ganz unterschiedlichen Ausprägungen und wissenschaftlichen Betätigungsfeldern intensiviert. In einem linguistic turn, mit dem die Grenzen des Denkens als durch die Sprache gezogen erscheinen, hinter der keine Wirklichkeit mehr einzuholen ist, wurde Kultur als ein »Bedeutungsgewebe«[1] identifiziert, dessen Untersuchung nur interpretativ erfolgen könne. Dieser Ansatz war keineswegs grundsätzlich neu, und entsprechend wurde auch auf ältere, partiell verschüttete Anstöße aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zum Teil sogar aus dem 19. Jahrhundert zurückgegriffen.[2] Schon bald regte sich Widerstand gegen die einseitige Lesart von »Kultur als Text«[3]; mit der Ausrufung eines Pictorial oder Iconic Turn beispielsweise wurde – ebenfalls im Anschluss an ältere Anstöße[4] – auf die wirklichkeitsreflektierende wie -gestaltende Ausdruckkraft visueller Artefakte verwiesen[5], und mit dem Performanzansatz wurden kulturelle Praktiken jenseits der Sprache, z. B. auf der Ebene von Inszenierungen, Ritualen und Zeremonien, in den Blick genommen[6]. Mit einer Verspätung von etwa zwanzig Jahren wurden zu Beginn der 1990er Jahre auch in Deutschland diese neuen oder erneuerten Impulse zunächst in den Geistes-, etwas später auch in den Sozialwissenschaften aufgenommen, differenziert, ergänzt und – vor allem in den letzten Jahren – auch immer stärker kritisiert. Die ›neue(n) Kulturwissenschaft(en)‹, wie das häufig benutzte Label für die vielfältigen Impulse und Ansätze in der weithin theoretisch ausgerichteten Formationsphase der 1990er Jahre lautete, divergierten zwischen einem Selbstverständnis als zukunftsweisende, innovative Metadisziplin[7], einzelfachlichen Verfügungsansprüchen[8] und dem aus disziplinären Zusammenhängen formulierten Verständnis eines offenen Diskursfeldes[9] und umspannten eine Vielzahl theoretischer Zugriffe, die zunächst – angesichts einer gewissen Praxisferne – mit Methoden aus den Einzeldisziplinen verbunden wurden.[10] Wurden in den 1990er Jahren massive Einwände sowohl gegen die Vereinseitigung des Kulturbegriffs durch die anfängliche Verabsolutierung der sprachlichen Konfiguration wie auch gegen die restriktive Konzeptionierung eines Metafaches als Ausbremsung des interdisziplinären Austausches laut, so dominierte in einer zweiten Phase der Institutionalisierung durch Einrichtung diverser kulturwissenschaftlicher Studiengänge und entsprechender Professuren seit etwa 2000 deutliche Kritik am mangelhaften Praxisbezug und an der oftmals geradezu unübersehbaren Unverbundenheit von kulturwissenschaftlicher Theorie und kultureller Praxis[11], vor deren Hintergrund ein zunehmend umfassenderer Kulturbegriff bei gleichzeitig nachlassender definitorischer Schärfe gebildet wurde. Der in den letzten Jahren immer umgreifendere Anspruch, der mit einer zunehmend dogmatischen Grundsatzprogrammatik jener falschen Nachbeter/innen, die sich im Windschatten erfolgreicher wissenschaftlicher Entwicklungen dieser oftmals bemächtigen wollen, führte nicht nur zur weitgehenden Auflösung der bereits in der ersten Phase erkennbaren interdisziplinären Konvergenzen im Gegenstandsbereich der Kulturwissenschaft(en) (etwa Medien, Erinnerungskulturen, Migrationen, Gender), sondern – quasi ersatzweise – zu einem geradezu hochproblematischen Einbezug einzeldisziplinär nicht zu legitimierender Inhalte, mit denen bisweilen Randständiges als kulturwissenschaftlich bedeutsam nobilitiert und unverbunden neben anderen Themen Studierenden der eingerichteten Studiengänge zugemutet wird, so dass auf diese Weise die alte Kritik am kulturwissenschaftlichen Relativismus neuen Auftrieb erhält.

Nach der zunächst hoffnungsvollen und erfolgversprechenden kulturwissenschaftlichen Erneuerung, die gerade aus ihrer undogmatischen Offenheit Impulse auch gegenläufiger Art in die verkrusteten Einzeldisziplinen aussenden konnte und – entgegen allen Unkenrufen über Relativismus und dergleichen – auch mit dem durch die mit der Einrichtung von Studiengängen zunehmenden Kohärenzdruck durch interdisziplinär be- und erarbeitete Gegenstandsfelder an Systematik gewann, setzte in der Folge eine Entwicklung ein, die mit dem versuchten Abschied aus der theorielastigen Formationsphase und einem äußerst problematischen Praxisverständnis in inflationärer Weise ein totales Kulturverständnis missbrauchsanfällig generierte. Angesichts dieses Befundes wurde der zwischen dem 6. und dem 8. November 2015 an der Universität Vechta stattfindenden Tagung unter dem Thema »Kulturwissenschaft(en): Bilanz und Perspektiven« zum Ziel gesetzt, nach 25 Jahren neuer kulturwissenschaftlicher Forschung (und in der Folge auch Lehre) nach Qualitäten und Erträgen, aber auch nach Defiziten und Vereinnahmungen unter folgenden Leitaspekten zu fragen:

  1. Kulturwissenschaftliche Theorienbildung und Differenzierungen im Kulturbegriff: Seit Beginn der 1990er ist auch in Deutschland Jahre eine intensive Theoriebildung mit unterschiedlich ausgeprägter disziplinärer Verankerung festgestellt werden, deren diskursiver Zusammenhang – beispielsweise in voluminösen Handbuchprojekten[12] – nachgezeichnet und damit unverrückbar konstatiert wurde. Dabei aber blieb nicht nur der Kulturbegriff umstritten[13]; auch beeinflussten die sich beschleunigenden Schübe kulturwissenschaftlicher Theoriebildung in ganz unterschiedlicher Art die am kulturwissenschaftlichen Diskurs teilnehmenden Disziplinen (bzw. deren einzelne Vertreter/innen), in denen ihrerseits Auseinandersetzungen mit bereits etablierten fachlichen Zugriffen auf zentrale Gegenstände geführt werden mussten[14]. Die kulturwissenschaftlichen Impulse wirken sich durchaus nicht gleichartig in den verschiedenen Disziplinen aus, so dass die Einordnung der »kulturalistischen Wende«[15] als »Paradigmenwechsel«[16] bis heute kontrovers diskutiert wird.[17] Verknüpft mit der Einschätzung des wissenschaftlichen Outputs der Kulturwissenschaft(en) wird in verschiedenen Disziplinen auch das mit den neuen kulturwissenschaftlichen Perspektiven einhergehende Selbstverständnis zwischen umfassendem Totalitätsanspruch und eher relativ-sektoralem Verständnis äußerst kontrovers erörtert.[18]
  2. Verschiedene Turns und innere Kohärenz: Auch die Verschiedenheit der in den 1990er Jahren in rascher Abfolge entwickelten und in verschiedenen Disziplinen mit unterschiedlicher Wirksamkeit virulenten Impulse evoziert Diskussionen. Standen bzw. stehen die aus unterschiedlichen Disziplinen mit überdisziplinärem Geltungsanspruch heraus formulierten neuen Ansätze in einer (möglicherweise auch widersprüchlichen) Independenz oder entwickeln sich die Kulturwissenschaft(en) zunehmend zu einem ohne jegliche Systematik inflationär genutzten Sammelbecken, in das – gerade in den letzten Jahren – einzeldisziplinär nicht mehr zu legitimierende Untersuchungsperspektiven, pitoreske Forschungsinteressen, randständige Untersuchungsfelder und schließlich auch politische Verfügungsansprüche einfließen, die sämtlich als Kulturwissenschaft(en) deklariert werden, ohne jemals legitimiert werden zu müssen?
  3. Selbstverständnis der Kulturwissenschaft(en): Gleichzeitig wirft die Art des Selbstverständnisses der Neuen Kulturwissenschaft(en), die mit ihrem Wirkungsradius in verschiedene Disziplinen hineinwirken, die Frage nach der Beschaffenheit jenes überdisziplinären Diskurses, der sich bereits in Handbüchern materialisiert hat, in eben jenem Maße stärker auf, in dem die Institutionalisierung der Kulturwissenschaft(en) voranschreitet. Dabei werden ebenso Vorstellungen von einer Meta-Disziplin ›Kulturwissenschaft‹ (im Singular) wirksam wie auch Verfügungsansprüche einzelner Disziplinen erhoben und ein fächerübergreifender Diskussionszusammenhang ›Kulturwissenschaften‹ (im Plural) konstatiert, in den sich die Einzeldisziplinen gleichberechtigt von ihren je eigenen Konventionen, Methoden und Ansätzen her einbringen können.
  4. Kulturwissenschaften als interdisziplinärer Diskurszusammenhang: Sofern Kulturwissenschaften als überfachlicher Zusammenhang aufgefasst werden, wird die Frage nach dem Stellenwert der Einzeldisziplinen aufgeworfen, die umso dringlicher wird, je relativer die kulturwissenschaftliche Perspektive im Kontext der disziplinären Vielfalt von Ansätzen angesiedelt wird. Neben Auffassungen, die Kulturwissenschaft(en) als »transdisziplinär ausgerichtete Forschungspraxis bei ansonsten unveränderten Einzeldisziplinen«[19] ausweisen, stehen Einschätzungen, die einen zu den etablierten Disziplinen querliegenden Anspruch formulieren[20], der mithilfe der in den Einzelfächern wirksamen travelling concepts[21] im interdisziplinären Austausch über einzeldisziplinär nicht hinreichend erfassbare Untersuchungs- und Gegenstandsfelder realisiert werden soll. Aber auch Interdisziplinarität setzt Einzelfachlichkeit voraus.
  5. Vereinahmungs- und Vereinseititungsgefahren: Sofern kulturwissenschaftliche Perspektiven innerhalb eines Faches absolut gesetzt werden, droht eine Vereinseitigung von Forschung und Lehre, die eine Gefahr für den üblicherweise vorhandenen theoretischen und methodischen Pluralismus darstellt. Zwar wäre auf diese Weise gewiss ein Paradigmawechsel innerhalb einer einzelnen Disziplin zu konstatieren, allerdings auf Kosten der Vielfalt von Ansätzen, Zugriffen und Vermittlungsweisen, die innerhalb des spezifischen Faches angesiedelt sind.
  6. Trans- oder intedisziplinär erarbeiteter Gegenstandsbereich: Für die Kulturwissenschaft(en) ist der Anspruch erhoben worden, dass sie ihr Augenmerk auf Forschungs- und Gegenstandsfelder richten, die »zwischen den Erkenntnisinteressen der Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften liegen und vom disziplinären Suchraster nicht erfasst werden«[22]. Es ist auffällig, dass die einschlägigen Einführungen in großer Übereinstimmung eine Reihe von bevorzugten Gegenstandsbereichen, etwa Kommunikation und Medien, Wissen und Wissenschaft, Identität und Alterität, Körper und Geschlecht, Wahrnehmung und Erinnerung sowie Zeit und Raum[23], benennen. Dem Terminus »Gedächtnis« wird gar eine Leitfunktion attestiert[24]; für die wissenschaftliche Erfassung des entsprechenden Gegenstandskomplexes wird nicht mehr nur transdisziplinäre Erforschung, sondern interdisziplinäre Durchdringung als Voraussetzung formuliert[25]. Die zweifelsohne auf diesen Feldern beobachtbare, oft in Parallelität ohne gegenseitige Kenntnisnahme verlaufende transdisziplinäre Beschäftigung einerseits wie auch die durch Bezugnahme, Diskussion und Interaktion miteinander korrespondierenden, interdisziplinären Bemühungen andererseits zeigen in jeweils unterschiedlicher Intensität die Beharrungskraft der einzeldisziplinären Strukturen, so dass über gemeinsame Gegenstands- und Forschungsfelder eröffnete Dialoge nicht zuletzt auch deshalb an ihre Grenzen stoßen, weil die angezielten Standards, die angewandten Methoden und die eingebrachten Kompetenzen eben noch sehr häufig den Einzeldisziplinen verhaftet sind.[26]
  7. Didaktische Überlegungen zu Kulturwissenschaft(en) als Studienfach: Spätestens mit Einführung eines Studienfaches ›Kulturwissenschaft(en)‹ entstand angesichts dieser Realität die Notwendigkeit, entsprechende entweder gesetzte oder eine Schnittmenge der beteiligten Disziplinen nutzende theoretische, methodische, inhaltliche und – im Zuge der weitaus zu wenig hinterfragten Kompentenzversessenheit – auch fähigkeits- und fertigkeitsgerichtete Orientierung für die Studierenden herzustellen. Augenfällig wird das didaktische Defizit der Kulturwissenschaften, das allerdings differenziert zu betrachten ist. Unzweifelhaft sind unmittelbare Auswirkungen der kulturalistischen Wende auf didaktische Konzeptionen in einzelnen Fächern festzustellen[27], die auch für die universitäre Lehre Ansatzpunkte bieten; dagegen sind die Umsetzungen didaktischer Vorschläge zu fächerübergreifender oder auch interdisziplinärer Lehre bisher weitaus weniger überzeugend.[28]
  8. Kulturwissenschaft(en) und kulturelle Praxis: Ähnliche Defizite sind für das Verhältnis der (akademischen) Kulturwissenschaft(en) zu bisweilen durchaus selbstbewusst auftretenden Initiativen im Bereich der kulturellen Praxis zu konstatieren. Wird den Kulturwissenschaft(en) einerseits vorgeworfen, sie seien theorielastig und damit häufig gegenstandsfern, so gefallen sich manche Vertreter/innen der kulturellen Praxis in der expliziten Ablehnung von Theorien, die sie als der Praxis abträgliche ›Überreflexion‹ denunzieren.[29] Abgesehen davon, dass auch die akademischen Kulturwissenschaft(en) mindestens auf dem Feld der Lehre zwangsläufig »praktisch« werden müssen, reflektieren i.d.R. auch kulturelle Praktiker ihr Handeln, indem sie Konzeptionen (z. B. in Museen) entwerfen, Richtungen (z. B. in der Presse) verfolgen und Funktionen (z. B. in Archiven) erfüllen. Jeder Praxis ist damit fast schon unvermeidbar Theorie inhärent.[30]
  9. Zunehmende Differenzierung der Kulturwissenschaft(en): Das vergangene Vierteljahrhundert der Neuen Kulturwissenschaft(en) in Deutschland ist ganz grob durch die Phasen der Theoriebildung, der Institutionalisierung und der Einrichtung akademischer Lehre geprägt. Die selbstreflexive kulturwissenschaftliche Forschung hat demgegenüber weitere Entwicklungsabschnitte festgestellt, die allerdings kein fortschrittsförmiges Bild ergeben, sondern Kulturwissenschaft(en) als ebenso heterogene wie polyphone Gemengelage erkennen lassen[31]. Die einzelnen Impulse sind – in nicht immer widerspruchsfreier Terminologie – als turns gekennzeichnet worden[32], die zunächst – zumindest in den 1990er Jahren – noch in Interdependenz standen, aber nicht als geradlinige Abfolge zu sehen sind und als linguistic, iconic, performative spatial usw. differenziert werden. Daneben haben sich neue Forschungsrichtungen und Studiengänge (z. B. postcolonial studies, gender studies, queer studies) etabliert, die auf die gesellschaftlichen Entwicklungen – z. T. mit deutlich normativen Ansprüchen – reagieren (sollen). Gerade in den letzten Jahren wurde ein kulturwissenschaftlicher Anspruch für jede noch so kleine Regung, der entsprechendes Potenzial zugeschrieben wurde, formuliert. Angesichts dieser Vielfalt, in der ein kohärenter Zusammenhang immer weniger erkennbar wird, wird – mittlerweile auch von Vertreter/innen der Kulturwissenschaft(en) – (zuletzt im Begriff der ›Turneritis«[33]) die Inflationierung der Kulturwissenschaft(en) angeprangert, z. T. gar deren Historisierung eingeleitet.[34]

Wie der intensive Austausch unter den kulturwissenschaftlich ausgerichteten Vertreter/innen verschiedener Disziplinen von diversen deutschen und ausländischen Hochschulen sowie zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland auf der Vechtaer Tagung zeigte, besteht erheblicher Diskussionsbedarf angesichts der in den letzten Jahren noch einmal verstärkt zu beobachtenden Unbestimmtheit und Polyphonie innerhalb der Kulturwissenschaft(en), so dass einerseits zwar eine durchaus willkommene Vielfalt in einem offenen Diskursraum entstanden ist, andererseits aber Unschärfen und Beliebigkeiten generiert werden, die letztlich sogar die Studierbarkeit gefährden. Gleich zum Auftakt der Tagung in der ersten Sektion zur Bilanzierung betonte die Kulturhistorikerin Silvia Serena Tschopp (Augsburg) in ihrem Vortrag »Die Neue Kulturgeschichte: (Noch einmal) Eine Bilanz« erhebliche Erkenntniszuwächse durch Wiederaufnahme und Weiterentwicklung kulturgeschichtlicher Ansätze mit Blick auf die sprachliche Bedingtheit kultureller Erscheinungen, die Aussagekraft visueller Artefakte und die Bedeutung performativer Praktiken, wies aber auch auf den drohenden Verlust der mit diesen Erfolgen einhergehenden Konvergenzen und Übereinkünfte durch in den letzten Jahren zunehmende Diffusionen hin.[35] Für die British Cultural Studies führte dagegen der Anglist Dirk Wiemann (Potsdam) im zweiten Vortrag unter dem Titel »Grenzen des Kulturellen – Grenzen der Kulturwissenschaften?« aus, dass der hier durchaus feststellbare harte Kern aus Inhalten, Konzepten und Methoden erfolgversprechende und anhaltende Perspektiven eröffnet habe. Der Germanist Jürgen Joachimsthaler (Marburg) nahm in seinem Beitrag zum Thema »Theorie ohne Gegenstand? Zum Stand kulturwissenschaftlicher Einführungen« verschiedene kulturwissenschaftliche Basistitel in den Blick mit dem ernüchternden Ergebnis, dass diese Literatur die selbstgesetzten Ansprüche keineswegs erfülle[36]. Der Politikwissenschaftler Peter Nitschke (Vechta) schließlich übte in seinem Vortrag »Alles Kultur – oder was? Zur typologischen Aussagekraft der Kulturwissenschaften« massive Kritik an einem totalen Kulturbegriff und hinterfragte die Professionalität kulturwissenschaftlicher Diskussionen unter Verweis auf die einzeldisziplinäre Herkunft der am kulturwissenschaftlichen Austausch Beteiligten.[37]

Die Romanistinnen Maria Lieber und Rebecca Schreiber (Dresden) stellten im zweiten, den Perspektiven gewidmeten Teil der Tagung am Beispiel eines Projekts zu Gian Giorgio Trissino[38] unter dem Titel »Neue lingua franca in den Geisteswissenschaften? Digitalität als innovativer Wissensraum: Der Fall der Romanistik« die These auf, dass das digitale Medium neue Kommunikationsmöglichkeiten im kulturwissenschaftlichen Diskurs schaffe. In eine ähnliche Richtung wies der Vortrag der Kulturwissenschaftlerin Maria Hermes (Bremen) zum Thema »Digitale Quellen: Perspektiven von Retrodigitalisierung für historisch arbeitende Kulturwissenschaften«, indem Hermes aus bibliothekswissenschaftlicher Sicht praxisbezogen digitale Chancen für die Kulturwissenschaft(en) aufzeigte, dabei aber auch ein stärkeres Engagement der Einzelwissenschaften forderte. Ganz anders geartete konzeptionelle Perspektiven für die historische Kulturwissenschaft liegen nach den Ausführungen des Historikers Jörg Hackmann (Szczecin, Polen) zum Thema »Transnationale Verflechtungen in der Geschichte Osteuropas« in dem seit einigen Jahren genutzten verflechtungsgeschichtlichen Ansatz, den er am Beispiel der Geschichte des ostmitteleuropäischen Raumes demonstrierte[39].

Die Frage nach den Perspektiven der Kulturwissenschaft(en) schließt zwangsläufig auch Probleme ihrer Vermittlung ein, die durch den Geschichtsdidaktiker Wolfgang Hasberg (Köln) unter dem Titel »Didaktik der Geschichte, des Geistes, der Kultur? Eine kulturwissenschaftliche Umschau in dialektischer Absicht« explizit beleuchtet wurden. Während Hasberg innerhalb neuerer geschichtsdidaktischer Konzeptionen deutliche kulturwissenschaftliche Einflüsse feststellte[40], die indes nicht zu einem Paradigmawechsel führten, wählte der Geschichtsdidaktiker Eugen Kotte (Vechta) unter der Fragestellung »Ist eine Didaktik der Kulturwissenschaften möglich?« die komplementäre Blickrichtung[41]: Auch er konstatierte erhebliche kulturwissenschaftliche Impulse in den Didaktiken einzelner Fächer, aber nur sehr zaghafte Vorstöße in die Richtung einer umfassenden ›Kulturdidaktik‹. Der Historiker Steffen Wiegmann (Bremen) zeigte in seinem Vortrag »Die Bewahrung des kulturellen Erbes der Migration – Sammlungsstrategien und Museumspraxis« am Beispiel des Umgangs mit komplexen gesellschaftlichen Vorgängen wie der Migration in Museen die Erfordernis einer stärkeren Abstimmung von musealer Sammlungstätigkeit und universitären Forschungsaktivitäten auf.[42]

Die Diskussionen auf der Tagung wurden einerseits durch Zweifel an einem zu umgreifenden Kulturbegriff und anderseits durch ein gewisses Unbehagen gegenüber einer zu weitgehenden Unbestimmtheit hinsichtlich zentraler Gegenstände, Begriffe und Methoden der Kulturwissenschaft(en) geprägt. Dabei wurden auch die oftmals von Studierenden geäußerten Probleme in kulturwissenschaftlichen Studiengängen, die durch eine offensichtliche Orientierungslosigkeit bedingt seien, thematisiert.

Eine Herausforderung des kulturwissenschaftlichen Diskurses wurde in dem Umstand identifiziert, dass viele beteiligte Wissenschaftler/innen sich weniger als Kulturwissenschaftler/innen sehen denn als kulturwissenschaftlich orientierte Vertreter/innen der Einzeldisziplinen. Die Zweckmäßigkeit der Gründung von Berufsverbänden im Rahmen der Kulturwissenschaften wurde vor diesem Hintergrund am Beispiel der Ausführungen von Gabriele Dürbeck (Vechta) »Zur Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft e.V.: Ziele, Sektionen, Perspektiven (Vorstellung der Organisation)« kontrovers diskutiert.

In den Diskussionen klang immer wieder der Ruf nach deutlicherer Abgrenzung und klareren Formulierungen an. Eine Möglichkeit, mit der Vielstimmigkeit und der Unbestimmtheit der Kulturwissenschaft(en) umzugehen, wurde in der Identifikation von Schnittflächen zwischen unterschiedlichen Fächern gesehen, aus deren Zusammenschau möglicherweise ein deutlicher Kern an Gegenständen und Methoden gewonnen werden könnte. Die Bilanz nach einem Vierteljahrhundert neuer kulturwissenschaftlicher Forschung fiel ambivalent aus, indem neben unbestreitbaren Erfolgen auch deutliche Verfallserscheinungen aufgezeigt und diskutiert wurden. Dabei zeigten sich aber auch Perspektiven, die unter anderem in den Möglichkeiten der Digitalisierung wie auch in einer didaktischen reflektierten Vermittlung kulturwissenschaftlicher Themen liegen. Die Beiträge, Diskussionen und Resultate der Konferenz werden ihren Nachklang 2016 in einem Sammelband erhalten.

Anmerkungen

[1] Clifford Geertz, Dichte Beschreibung. Bemerkungen zu einer deutenden Theorie von Kultur, in: Clifford Geertz: Dichte Beschreibung. Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme. Übersetzt von Brigitte Luchesi und Rolf Bindemann, Frankfurt am. M. 1983, 7-42, hier 9. (Orig.: The Interpretation of Cultures. Selected Essays, New York 1973. [zurück]

[2] Vgl. hier insbesondere Ernst Cassirer, Philosophie der symbolischen Formen (1923-1929), Darmstadt/Hamburg 2001 (= Ernst Cassirer, Gesammelte Werke. Hamburger Ausgaben 11/12/13); Maurice Halbwachs, Das kollektive Gedächtnis (1938), Frankfurt a. M. 1991; Johan Huizinga, Wege der Kulturgeschichte. Deutsch von Werner Kaegi, München 1930; Aby Warburg, Der Bilderatlas Mnemosyne (unvollendet 1929). Hg. von Martin Warnke und Claudia Brink, Berlin 2000; Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre (1922). Hg. von Johannes Winckelmann, 6. Aufl., Tübingen 1986. [zurück]

[3] Doris Bachmann-Medick, Einleitung, in:Doris Bachmann-Medick (Hg.), Kultur als Text. Die anthropologische Wende in der Literaturwissenschaft, Frankfurt a. M., 7-64, hier 7. [zurück]

[4] Vgl. unter anderem Jacob Burckhardt, Griechische Kulturgeschichte (1898-1902). Alle vier Bände in einem Buch, Bd. 1, Berlin 2014,, 7; Erwin Panofsky, Ikonographie und Ikonologie (1939), in: Ekkehard Kaemmerling (Hg.): Ikonologie und Ikonographie. Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. I, 207-225, hier 210-212; vgl. auch Aby Warburg, Der Bilderatlas Mnemosyne (unvollendet 1929). Hg. von Martin Warnke und Claudia Brink, Berlin 2000 (= Aby Warburg, Gesammelte Schriften. Studienausgabe II, 1). [zurück]

[5] Vgl. Gottfried Boehm: Die Wiederkehr der Bilder, in: Gottfried Boehm (Hg.): Was ist ein Bild? München 1994, 11-38, hier 11-13; W. J. T. Mitchell, Der Pictorial Turn, in: Christian Kravagna (Hg.): Privileg Blick. Kritik der visuellen Kultur, Berlin 1977, 15-40, hier 15 (Orig.: The Pictorial Turn. In: Artforum 3 (1992), S. 89-94). [zurück]

[6] Zuletzt Erika Fischer-Lichte, Performativität. Eine Einführung, Bielefeld 2012, 31-36, für die Geschichtswissenschaft Barbara Stollberg-Rilinger, Des Kaisers alte Kleider. Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches, München 2006, 7-22. [zurück]

[7] Hartmut Böhme/Peter Matussek/Lothar Müller, Orientierung Kulturwissenschaft. Was sie kann, was sie will. Reinbek b. Hamburg 2000, 10. [zurück]

[8] Vgl. ansatzweise z. B. Claus Altmayer, Von der Landeskunde zur Kulturwissenschaft – Innovation oder Modetrend? In: Germanistische Mitteilungen. Zeitschrift des Belgischen Germanisten- und Deutschlehrerverbands 65 (2007), 7-21, hier 9-10. [zurück]

[9] Vgl. Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte, Vorbemerkung, in: Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte (Hg.): Kulturwissenschaft(en) in der Diskussion, München 2008, 7-11, hier 7-8. [zurück]

[10] Vgl. Ansgar Nünning/Vera Nünning, Kulturwissenschaften: Eine multiperspektivische Einführung in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang, in: Angar Nünning/Vera Nünning (Hg.): Einführung in die Kulturwissenschaften, Stuttgart 2008, 1-18, hier 3. [zurück]

[11] Vgl. Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte, Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie? Kulturwissenschaft(en) im Spannungsfeld zwischen Theorie, Didaktik und kultureller Praxis. Zur Einführung, in: Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte (Hg.): Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie? Kulturwissenschaft(en) im Spannungsfeld zwischen Theorie, Didaktik und kultureller Praxis, München 2009, 9-20, hier 14-15. [zurück]

[12] Friedrich Jäger/Burkhardt Liebsch/Jürgen Straub/Jörn Rüsen (Hg.), Handbuch der Kulturwissenschaften, 3 Bde, Stuttgart / Weimar 2004. [zurück]

[13] Stefan Moebius/Dirk Quadflieg (Hg.), Kultur. Theorien der Gegenwart, Wiesbaden 2006; Heide Appelsmeyer,/Elfriede Billmann-Mahecha (Hg.), Kulturwissenschaft. Felder einer prozeßorientierten wissenschaftlichen Praxis, Weilerswist 2001. [zurück]

[14] Vgl. für die Geschichtswissenschaft z. B. die Kontroverse zwischen Ute Daniel, Kultur und Gesellschaft. Überlegungen zum Gegenstandsbereich der Sozialgeschichte, in: Geschichte und Gesellschaft 19 (1993), S. 69-99 und Hans Ulrich Wehler, Die Herausforderung der Kulturgeschichte, München 1998. Dazu Lutz Raphael, Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden und Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München 2003, hier insbesondere 233-235. [zurück]

[15] Dirk Hartmann/Peter Janich (Hg.), Die kulturalistische Wende. Zur Orientierung des philosophischen Selbstverständnisses, Frankfurt a. M. 1998. [zurück]

[16] Clemens Pornschlegel, Das Paradigma, das keines ist. Anmerkungen zu einer unglücklichen Debatte, in: Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes 46 (1999), 520-532. [zurück]

[17] Vgl. stellvertretend die unterschiedlichen Positionen von Aleida Assmann, Einführung in die Kulturwissenschaft. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen, Berlin 2006, 17 und Doris Bachmann-Medick, Cultural Turns. Neuorientierngen in den Kulturwissenschaften, Reinbek b. Hamburg 2006, 21. [zurück]

[18] Vgl. Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte, Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie? Zur Einführung, in: Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte (Hg.), Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie. Kulturwissenschaft(en) im Spannungsfeld zwischen Theorie, Didaktik und kultureller Praxis, München 2009, 9-20, hier 13-14. [zurück]

[19] Markus Fauser, Einführung in die Kulturwissenschaft, 4. Aufl., Darmstadt 2008, 9. [zurück]

[20] Vgl. Ansgar Nünning/Vera Nünning, Kulturwissenschaften: Eine multiperspektivische Einführung in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang, in: Angar Nünning/Vera Nünning (Hg.): Einführung in die Kulturwissenschaften, Stuttgart 2008, 1-18, hier 2-3 [zurück]

[21] Vgl. Mieke Bal, Travelling Concepts in the Humanities. A Rough Guide, Toronto/ Buffalo /London 2002. [zurück]

[22] Ansgar Nünning/Vera Nünning, Kulturwissenschaften: Eine multiperspektivische Einführung in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang. In: Angar Nünning/Vera Nünning (Hg.), Einführung in die Kulturwissenschaften, Stuttgart 2008, 1-18, hier 3. [zurück]

[23] Vgl. beispielsweise Achim Landwehr/Stefanie Stockhorst, Einführung in die Europäische Kulturgeschichte, Paderborn/München/Wien/Zürich 2004, 5 (= Inhaltsverzeichnis), Ansgar Nünning: Kulturwissenschaft(en) – Cultural StudiesTravelling Concepts, in: Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte (Hg.), Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie. Kulturwissenschaft(en) im Spannungsfeld zwischen Theorie, Didaktik und kultureller Praxis, München 2009 (= Kulturwissenschaft[en] als interdisziplinäres Projekt 2), 21-43, hier 34; Wolfgang E. J. Weber, Historische Kulturwissenschaft(en): Bestandsaufname – Kritik – Entwicklungsperspektiven, in: Jürgen Joachimsthaler / Eugen Kotte (Hg.), Kulturwissenschaft(en) in der Diskussion. München 2008 (= Kulturwissenschaft[en] als interdisziplinäres Projekt 1), 13-26, hier 20-23. [zurück]

[24] Vgl. Aleida Assmann, Gedächtnis als Leitbegriff der Kulturwissenschaften, in: Lutz Muser/Gerhard Wunberg (Hg.), Kulturwissenschaften: Forschung – Praxis – Positionen, Wien 2002, 27-45. [zurück]

[25] Vgl. Nicolas Pethes/Jens Ruchatz, Zur Einführung – anstelle der Stichworte ‚Gedächtnis‘ und ‚Erinnerung‘, in: Nicolas Pethes/Jens Ruchatz (Hg.), Gedächtnis und Erinnerung. Ein interdisziplinäres Lexikon, Reinbek b. Hamburg 2001, 5-19, hier 9. [zurück]

[26] Vgl. Ansgar Nünning/Vera Nünning: Kulturwissenschaften: Eine multiperspektivische Einführung in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang, in: Angar Nünning/Vera Nünning (Hg.): Einführung in die Kulturwissenschaften, Stuttgart 2008, 1-18, hier 3. [zurück]

[27] Vgl. Für die Didaktik der Geschichte Wolfgang Hasberg/Manfred Seitenfuß (Hg.), Zwischen Politik und Kultur. Perspektiven einer kulturwissenschaftlichen Erweiterung der Mittelalter-Didaktik, Neuried 2003; Eugen Kotte (Hg.), Kulturwissenschaften und Geschichtsdidaktik, München 2011; für eine Richtung der Englischdidaktik Gabriele Linke (Hg), Teaching Cultural Studies. Methods – Matters – Models, Heidelberg 2011; für die Französischdidaktik Adelheid Schumann (Hg.), Kulturwissenschaften und Fremdsprachendidaktik im Dialog. Perspektiven eines interkulturellen Französischunterrichts, Frankfurt a. M. 2005. [zurück]

[28] Vgl. Olaf Hartung/Ivo Steiniger/Matthias C. Fink/PeterGansen/Roberto Priore (Hg.), Lernen und Kultur. Kulturwissenschaftliche Perspektiven in den Bildungswissenschaften, Wiesbaden 2010; für die Literaturwissenschaften Wolfgang Hallet (Hg.), Literatur- und kulturwissenschaftliche Hochschuldidaktik. Konzepte, Methoden, Lehrbeispiele, Trier 2013. [zurück]

[29] Vgl. Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte, Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie? Zur Einführung, in: Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte (Hg.): Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie. Kulturwissenschaft(en) im Spannungsfeld zwischen Theorie, Didaktik und kultureller Praxis, München 2009, 9-20, hier 15-16. [zurück]

[30] Vgl. Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte, Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie? Zur Einführung, in: Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte (Hg.), Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie. Kulturwissenschaft(en) im Spannungsfeld zwischen Theorie, Didaktik und kultureller Praxis, München 2009, 9-20, hier 9-20. [zurück]

[31] Vgl. Ansgar Nünning/Vera Nünning, Kulturwissenschaften: Eine multiperspektivische Einführung in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang, in: Angar Nünning/Vera Nünning (Hg.): Einführung in die Kulturwissenschaften, Stuttgart 2008, 1-18, hier 4. [zurück]

[32] Vgl. Doris Bachmann-Medick, Einleitung, in: Doris Bachmann-Medick (Hg.), Kultur als Text. Die anthropologische Wende in der Literaturwissenschaft, Frankfurt a. M. 1996, 7-64, hier 7-27. [zurück]

[33] Michael Sauer, The science of history turns – even in school? In: Public History Weekly 2 (2014) 38, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2014-2836 (14.01.2015). [zurück]

[34] Vgl. Friedrich Kittler, Eine Kulturgeschichte der Kulturwissenschaft, München 2001. [zurück]

[35] Vgl. für den ersten Teil des Vortrags Silvia Serena Tschopp, Die Neue Kulturgeschichte – eine (Zwischen)Bilanz, in: Historische Zeitschrift 289 (2009), 573-606. [zurück]

[36] Vgl. dazu ansatzweise Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte, Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie. Zur Einführung. In: Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte (Hg.), Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie? Kulturwissenschaft(en) im Spannungsfeld zwischen Theorie, Didaktik und kultureller Praxis, München 2009, 9-20, hier 11-12. [zurück]

[37] Vgl. dazu auch Peter Nitschke: Einleitung, in: Peter Nitschke: Kulturwissenschaften der Moderne. Band 2: Das 19. Jahrhundert. Frankfurt a. M. 2011, 7-10, hier 7-9. [zurück]

[38] Vgl. zu den inhaltlichen Aspekten des Projekts Maria Lieber, Horizonte wissenschaftssprachlicher Architektonik zur Zeit der Renaissance – Gian Giorgio Trissino (1478-1550), in: Wolfgang Dahmen/Günter Holtus/Johannes Kramer/Michael Metzeltin/Wolfgang Schweickard/Otto Winkelmann (Hg.): Die romanischen Sprachen als Wissenschaftssprachen, Tübingen 2011, 179-192. [zurück]

[39] Vgl. Jörg Hackmann/Marta Kopij-Weiß; WBG Deutsch-polnische Geschichte – 19. Jahrhundert. Nationen in Kontakt und Konflikt. Deutsch-polnische Beziehungen und Verflechtungen 1806–1918, Darmstadt 2014. [zurück]

[40] Vgl. Wolfgang Hasberg; Politik oder Kultur? Zur Notwendigkeit einer kulturwissenschaftlichen Ausrichtung der Geschichtsdidaktik, in: Wolfgang Hasberg/Manfred Seidenfuß (Hg.), Zwischen Politik und Kultur. Perspektiven einer kulturwissenschaftlichen Erweiterung der Mittelalter-Didaktik, Neuried 2003, 9-22. [zurück]

[41] Vgl. noch unspezifisch Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte, Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie. Zur Einführung, in: Jürgen Joachimsthaler/Eugen Kotte (Hg.), Theorie ohne Praxis – Praxis ohne Theorie? Kulturwissenschaft(en) im Spannungsfeld zwischen Theorie, Didaktik und kultureller Praxis, München 2009, 9-20, hier 17-20. [zurück]

[42] Vgl. zum Inhaltsaspekt Steffen Wiegmann, Transnationale Perspektiven im 19. Jahrhundert. Studien zum Identitätsbewusstsein politisch motivierter deutscher Auswanderer in die USA, Frankfurt a. M. 2014. [zurück]

2016-04-03

JLTonline ISSN 1862-8990

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