Gefühle sprechen: Emotionen an den Anfängen und Grenzen der Sprache

Interdisziplinäre Tagung für Graduierte und Nachwuchswissenschaftler

Cluster of Excellence ‘Languages of Emotion’, Freie Universität Berlin

13. – 15. Oktober 2011

CALL FOR PAPERS

Zwischen dem Sagbaren und dem Unsagbaren verläuft eine feine, bewegliche Grenze, die den Bereich dessen, worüber man sprechen kann und darf, von der Sphäre des Unaussprechlichen scheidet. Ziel der Tagung ist es, aus interdisziplinärer Perspektive zu erkunden, wie sich diese Grenze auf den Bereich der menschlichen Emotionen beziehen lässt – denn offensichtlich nehmen sprachliche Äußerungen bei der Entstehung und Wahrnehmung von Emotionen einen zentralen Stellenwert ein. Dabei ergeben sich drei Untersuchungsebenen: Eine ästhetische, eine kultur-historische und eine psychologisch-linguistische.

Zum einen wäre nach den ästhetischen Grundlagen zu fragen, welche das Zusammenspiel von (Un-) Sagbarkeit und Emotion in unterschiedlichen Medien bestimmen. Die formalen Möglichkeiten und Grenzen der Versprachlichung von Gefühlen in Literatur, Musik, Film und den bildenden und darstellenden Künsten als auch deren Wahrnehmbarkeit sollen hier im Vordergrund stehen.

Damit verbunden eröffnet sich zweitens ein kulturhistorisch-soziologischer Ansatz, der sich mit den intersubjektiven Normen und Kodizes befasst, welche bestimmen, was in den Bereich des Sagbaren Einlass findet. Normativität soll hier als ein Prinzip verstanden werden, das die Rolle der Emotionen im menschlichen Zusammenleben 

grundlegend gestaltet.

Einen dritten Ansatz bieten empirische Methoden aus der psychologischen und linguistischen Forschung. Hier liegt der Fokus auf der Wahrnehmung und dem Ausdruck von Emotionen. Zu dieser Analyseebene gehören basale Zusammenhänge von Sprache und Emotion (etwa beim Spracherwerb oder der Emotionsregulation), aber auch komplexe Störungsbilder bei der Mitteilung und Wahrnehmung von Gefühlen.

Die drei Untersuchungsbereiche machen deutlich, dass das Grenzverhältnis von Sprache und Emotion mannigfachen Bedingungen unterliegt, die eine interdisziplinäre Herangehensweise erfordern. Erwünscht sind daher Beiträge von 20 Minuten Länge (in deutscher oder englischer Sprache), die sich dem ausgeführten Fragekomplex annähern und dabei der Berührung und dem Austausch mit anderen Disziplinen offen gegenüberstehen.

Vorträge könnten sich u.a. an folgenden Themen orientieren:

Abstracts von bis zu 250 Wörtern Länge können bis zum 30.04.2011 an gefuehlesprechen@googlemail.com gesendet werden. Ausgewählte Beiträge werden in einem Tagungsband veröffentlicht.

Website: http://www.languages-of-emotion.de/de/graduiertenschule/tagung.html

HINWEIS: Dieser Call for Papers ist eine Übernahme aus einer anderen Informationsquelle. JLTonline publiziert ihn lediglich als Service und ist für die Inhalte und ihre Richtigkeit nicht verantwortlich.