Fiktion im Vergleich der Künste und Medien

13. bis zum 15. Oktober 2011 (Freie Universität Berlin)

Deadline: 15. Juli 2011

Kontakt: fiktion@qzzl.de

CALL FOR PAPERS

PDF:

http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/friedrichschlegel/veranstaltungen/Upcoming_Events/Fiktion_im_Vergleich_der_Medien_und_K__nste.pdf

Web:

http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/friedrichschlegel/veranstaltungen/Upcoming_Events/Fiktion_im_Vergleich_der_K__nste_und_Medien/

Die Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien an der Freien Universität Berlin veranstaltet vom 13. bis zum 15. Oktober 2011 eine Tagung zum Thema »Fiktion im Vergleich der Künste und Medien«. Wir, die Organisatorinnen und Organisatoren, laden Sie dazu ein, uns einen Vorschlag für einen möglichen Beitrag im Umfeld des Themas zu unterbreiten.

Die Fiktionsforschung hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten erfolgreiche Schritte unternommen, um die vielfältigen Phänomene, die unter dem Begriff ›Fiktion‹ gefasst werden, besser zu beschreiben. Mittlerweile scheint es längst problematisch, von dem Phänomen der Fiktion zu sprechen. Man unterscheidet beispielsweise zwischen Fiktionalität und Fiktivität und versteht dabei Fiktivität entweder als Erfundenheit oder mittels der Idee ›geschlossener Welten‹. Mit etwas anderer Zielrichtung wird zwischen fictio und fictum differenziert (Werner Wolf). Man stellt mögliche und fiktive Welten einander gegenüber; außerdem untersucht man das Verhältnis von Literarizität und Fiktionalität.

Gegenstand von theoretischen Arbeiten sind dabei in der Mehrheit allerdings narrative Texte. Erwähnung findet auch der Film, doch schon das Drama begegnet in der Debatte selten, und die von Käte Hamburger angestoßene Diskussion der Fiktionalität von Lyrik ist erst vor kurzem wieder aufgenommen worden. Gleichzeitig gibt es Ansätze, die den Fiktionsbegriff unabhängig von Gattung, Kunst oder Medium definieren, wie etwa Kendall L. Walton mit seiner Make-Believe-Theorie, die den Spielcharakter von Fiktion in den Vordergrund rückt. Dennoch entwickelt die Mehrzahl der Ansätze im Bereich der Fiktionsforschung ihre Theorien anhand von Erzähltexten. Doch schon das Verhältnis von Erzählen und Fiktion ist keineswegs unproblematisch, wie nicht zuletzt die Diskussion um Hayden Whites Thesen zur Historiographie gezeigt hat. Fraglich ist auch, welche Bedeutung der Autor/Erzähler-Unterscheidung zukommt, die speziell von Gérard Genette und Dorrit Cohn, aber auch bereits von Wolfgang Kayser stark gemacht worden ist. Welche Konsequenzen ergeben sich aus solchen narrativ orientierten Ansätzen für nicht oder nur sehr bedingt narrative künstlerische Praktiken wie etwa Fotografie und Malerei, soweit diese überhaupt -- zumindest in bestimmten Fällen – als fiktional zu beschreiben sind? Und welchen Beitrag können diese und andere Künste wiederum für eine Theorie des Fiktionalen leisten?

Während sich die Narratologie schon seit längerer Zeit mit dem Medienvergleich beschäftigt, hat die Fiktionstheorie sich bislang kaum systematisch auf dieses Terrain gewagt. Die Jahrestagung der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule will dazu beitragen, diese Lücke zu schließen, und sich Phänomenen der Fiktion vor allem aus der Perspektive des Gattungs-, Künste und Medienvergleichs zuwenden. Willkommen sind hierzu ebenso Untersuchungen verwandter Phänomene, etwa des effet de réel oder der (ästhetischen) Illusionsbildung. Gleichermaßen erwünscht sind beispielsweise Beiträge zu der unter anderem in der Psychologie geführten Debatte um ›willing suspension‹ versus ›construction of disbelief‹, soweit diese denn auch ihrerseits von einer künste- und medienvergleichenden Perspektive ausgehen. Die geplanten Beiträge können eine theoretische Auseinandersetzung leisten und/oder anhand konkreter Einzelfälle -- vorzugsweise anhand kritischer, merkwürdiger, schwer beschreibbarer oder auch hybrider Fälle -- die genannten Fragen adressieren.

Bitte bewerben Sie sich mit einem kurzen Exposé von 250 bis 300 Wörtern in Form einer Mail, die Sie an die Adresse fiktion@qzzl.de schicken. Geben Sie bitte in wenigen Sätzen über Ihre aktuelle Anbindung und Ihren akademischen Werdegang Auskunft. Die Bewerbungen erwarten wir spätestens zum 15. Juli 2011. Falls wir Ihren Vorschlag berücksichtigen können, werden Ihre Reise- und Unterkunftskosten übernommen.

Über die Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule:

http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/friedrichschlegel/

Bibliographie:

http://www.netzwerk-fiktion.de/l,bibliographie

Kontakt:

fiktion@qzzl.de

Remigius Bunia / Anne Enderwitz / Susanne Kaiser / Tatiana Korneeva / Andree Michaelis / Irina Rajewsky / Anne-Marie Wachs

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